Ökologische Fachgutachten, Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag (AFB), Landschaftspflegerischer Begleitplan
Windpark "Kantow"
In einem bestehenden Windpark wird Re-powering betrieben und einzelne Anlagen neu gebaut. Der Windpark bringt die Energiewende in Deutschland voran. Mehrere tausend Haushalte können mit Strom versorgt, tausende E-Autos können geladen werden. Die Planungen begannen 2015, und 2023 wurde nun gebaut, wonach 2024 der Strom fließt. Neun Jahre für einen Windpark, der schon vorab in Teilen bestand. Mehrere Rotmilan-Paare – Milvus milvus – leben hier in der Umgebung des Windparks. Seit den ersten Erfassungen der Greifvögel in 2015 sind zwei Rotmilan-Paare hinzugekommen. Mehrfach wurde beobachtet, wie die Rotmilane zwischen den Anlagen Mäuse oder Kleinvögel – wie Feldlerchen – erbeuteten. Die Tiere sind lernfähig. Über die 9 Jahre Untersuchungszeit wurde kein Totfund unter den Anlagen nachgewiesen. Vielmehr öffnet diese neue Infrastruktur die Landschaft, die sonst bei intensiver Landwirtschaft unattraktiv für viele Arten wird. Ein Fischadler (Pandion haliaetus), der sich auf einem Endmast einer Stromleitung vergeblich abmühte, dort einen stabilen Horst zu erbauen, wurde auf einen extra errichteten Mast mit Kunsthorst gelockt, wo er mittlerweile erfolgreich brütet. Mit Raumnutzungsanalysen wurde nachgewiesen, dass sich der Kantower-Weißstorch (Ciconia ciconia) auf den südlichen Feuchtwiesen aufhält, weil dort der Biber (Castor fiber) für Wasserhaltung sorgt und damit für Nahrungsressourcen. Ein Win-Win-Projekt!!